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Nur damit hier allen klar ist worum es geht: wenn das "Erste Unionsreformgesetz" durchkommt, können wir uns die Chance, jemals wieder mit tatsächlichem Einfluss und Gestaltungsmöglichkeiten einer Unionsregierung anzugehören, abschminken!
Egal was Rattenfänger Baylor davon flötet, dass ein reines Präsidialsystem die Chancen der kleineren Parteien, den Regierungschef zu stellen erhöht - es ist dreist gelogen! Bei den momentanen Stärkeverhältnissen der Parteien untereinander kommt ein reines Präsidialsystem einem verfassungsrechtlich verankerten Führungsanspruch der rechten Kräfte (VFD, FDU und deren Gehänge) gleich. Die Chance, dass die Linke Liste oder wenigstens die SPR es schafft, einen (auch gemeinsamen) Präsidentschaftskandidaten in einer Volkswahl gegen die Anhängerschaft von VFD, FDU, Baylor, Poppinga und Schmelzer durchzubringen, ist minimal, eher noch nahe null. Da es auch keine Koalitionen mehr gibt und einem einmal gewählten Präsidenten nicht das Vertrauen entzogen werden kann, bestünde keinerlei Aussicht für uns, nochmal einer Regierung anzugehören.
Wir müssen jetzt unbedingt Widerstand leisten, das bedeutet vor allem:
- öffentliche Aufklärung, was ein reines Praäsidialsystem bedeutet!
- die SPR aktivieren!
- Sondierung im Unionsrat: 3 Gegenstimmen lassen die Sache platzen, zwei haben wir bereits. Heinkel und MR kann man vergessen, aber unsere MdUR müssen dringend Kontakt zu König und EffJott knüpfen, und wenn er rechtzeitig gewählt wird, zum neuen Senator der WI! Diskutieren, argumentieren, kämpfen - geht um nur eine Stimme!!!
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01.07.2006 17:52 |
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Die Narrenreform
Das Quecksilber fällt, die Zeichen, stehen auf Sturm,
nur blödes Kichern und Keifen vom Kommandoturm,
und ein dumpfes Mahnen grollt aus der Maschine.
Und Rollen und Stampfen und schwere See,
die Bordkapelle spielt Humba-Täterä,
und ein irres Lachen dringt aus der Latrine.
Die Ladung ist faul, die Papiere fingiert,
die Lenzpumpen leck und die Schotten blockiert,
die Luken weit offen und alle Alarmglocken läuten.
Die Seen schlagen mannshoch in den Laderaum,
und Elmsfeuer züngeln vom Ladebaum,
doch keiner an Bord vermag die Zeichen zu deuten.
Der Steuermann lügt, der Kapitän ist betrunken
und der Maschinist in dumpfe Lethargie versunken,
die Mannschaft lauter meineidige Halunken,
der Funker zu feig um SOS zu funken.
Klabautermann führt das Narrenschiff,
volle Fahrt voraus und Kurs aufs Riff.
Am Horizont wetterleuchten die Zeichen der Zeit,
Niedertracht und Raffsucht und Eitelkeit.
Auf der Brücke tummeln sich Tölpel und Einfaltspinsel, Rohan-Mason mit Freunde.
Im Trüben fischt der scharfgezahnte Hai,
bringt seinen Fang ins Trockne, an der Steuer vorbei,
auf die Sand-Bank bei der wohlbekannten Schatzinsel.
Die andern Geldwäscher und Zuhälter, die warten schon,
Bordellkönig, Spielautomatenbaron,
im hellen Licht - niemand muss sich im Dunkeln rumdrücken
in der Bananenrepublik, wo selbst der Kanzler
die Scham verloren hat und keine Skrupel kennt
sich mit dem Steuerdieb im Gefolge zu schmücken.
Der Steuermann lügt, der Kapitän ist betrunken,
und der Maschinist in dumpfe Lethargie versunken, ...
Man hat sich glatt gemacht, man hat sich arrangiert.
All die hohen Ideale sind havariert,
und der große Rebell, der nicht müd' wurde zu streitgen,
mutiert zu einem servilen, giftigen Gnom
und singt lammfromm vor dem schlimmen, alten Mann in Manuri
seine Lieder. Fürwahr es ändern sich die Zeiten.
Einst junge Wilde sind gefügig, fromm und zahm,
gekauft, narkotisiert und flügellahm,
tauschen Samtpfötchen für die einst so scharfen Klauen.
Und eitle Greise präsentieren sich keck
Mit immer viel zu jungen Frauen auf dem Oberdeck,
die ihre schlaffen Glieder wärmen und ihnen das Essen vorkauen.
Der Steuermann lügt, der Kapitän ist betrunken
und der Maschinist in dumpfe Lethargie versunken, ...
Sie rüsten gegen den Feind, doch der Feind ist längst hier.
Er hat die Hand an deiner Gurgel. Ersteht hinter dir.
Im Schutz der Paragraphen mischt er die gezinkten Karten.
Jeder kann es sehen, aber alle sehen weg,
und ein Dunkelmann kommt aus seinem Versteck
und dealt unter aller Augen vor dem Kindergarten.
Der Ausguck ruft vom höchsten Mast: "Endzeit in Sicht!"
Doch sie sind wie versteinert, und sie hören ihn nicht.
Sie ziehen wie Lemminge in willenlosen Horden.
Es ist, als hätten alle den Verstand verlor'n,
sich zum Niedergang und zum Verfall verschwor'n
und ein Irrlicht ist ihr Leuchtfeuer geworden.
Der Steuermann lügt, der Kapitän ist betrunken,
und der Maschinist in dumpfe Lethargie versunken,
die Mannschaft lauter meineidige Halunken,
der Funker zu feig um SOS zu funken.
Klabautermann führt das Narrenschiff,
volle Fahrt voraus und Kurs aufs Riff.
Der Steuermann lügt, der Kapitän ist betrunken,
und der Maschinist in dumpfe Lethargie versunken, ...
(nach Narrenschiff - K.Wecker, H. Wader, R. May u.s.w)
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01.07.2006 22:16 |
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Der Neppladen muss so oder so mal aufgemöbelt werden, und Fantasie, Kreativität und Einfalsreichtum in der politischen Auseinandersetzung sind ja quasi das Markenzeichen der PDS-R. Darauf sollten wir auch in Zukunft gezielt bauen, um unsere Standpunkte, Ziele und Ideen ins Gespräch zu bringen und die Rechten auf die Palme zu treiben.
Das Unionsparlament ist in letzter Zeit zu einer Quatschbude verkommen, in der eine Phalanx strukturkonservativer Betonköpfe die meiste Zeit damit zubringt, irgendwelchen Blödsinn abzunicken, den diese Witzregierung sich ausgedacht hat, um Aktivität vorzuschützen. Eine Plakataktion im Plenarsaal wäre da mal genau das richtige, um für Furore zu sorgen. Wir können dabei auch noch singen, tanzen, ein Gedicht (s. o.) aufsagen - oh, es gibt viele Möglichkeiten. Und ich meine das absolut todernst! Mehr als uns rausschmeißen und eine Ordnungsstrafe verhängen können die nicht, dafür gewinnen wir aber einiges an Publicity und Sympathie, da bin ich mir sicher! Viele Leute in Ratelon sind den fantasielosen, inaktiven Schnuffel-Knuffel-Kanzler und die ihn umringenden erzkonservativen Knochen wie Metternich, Baylor oder Poppinga über, aber sie sind zugleich frustriert weil sie das Gefühl haben, dass gegen diese Junta kein Kraut gewachsen ist - beweisen wir ihnen das Gegenteil! Bringen wir den Spaß und das Leben in die ratelonische Politik zurück!
Wenn wir das mit vermehrten Bemühungen um oppositionellen Schulterschluss, z. B. durch gezielte Gespräche mit den MdUR EffJott und Emma König verbinden, können wir der VFD, ihrer Regierung und ihren Sympathisanten zeigen, dass die weitestgehende Stille an der Front bisher nur Abstumpfung und Resignation bedeutete, aber keinesfalls Zufriedenheit und Zustimmung!
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02.07.2006 01:49 |
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